Loseblattsammlung

Nach Abschluß der zweiten CD-Auflage wurde Bemerkenswertes bekannt

Aus der Kategorie "Dichtung oder Wahrheit" - nicht überprüfbar
wurde entnommen aus
August der Starke verlieh 1730 seinem "ersten" Hofnarren Joseph Fröhlich den Ehrentitel "Graf Saumagen."
Bei meinen Recherchen im Hauptstaatsarchiv Dresden fand ich unter der Signatur
"Autographensammlung 12890 Bestellsignatur 6
Sächsische Autographensammlung des 17. und 18. Jahrhunderts"
eine Originalunterschrift von Joseph Fröhlich mit diesem Ehrentitel.
Diese Sammlung wurde laut Hauptstaatsarchiv angelegt von Oberrechnungsrat Milhauser in Dresden. Es handelt sich um aus zeitgenössischen Dokumenten ab- bzw. herausgeschnittene und alphabetisch geordnet aufgeklebte Originalunterschriften.
Im April 2015 wurde ich von meinem alten Klassenkameraden "Lofix" (siehe Monografie Seite 56) auf eine literarische Neuerscheinung im Rowohlt-Verlag vom März 2015 aufmerksam gemacht, einen Roman von   Hans Joachim SCHÄDLICH   Titel: Narrenleben.

Im ersten Teil wird einiges über das Leben von Joseph Fröhlich im ICH-Ton geschrieben. "Baron" Schmiedel wird nur einmal auf Seite 65 im Zusammenhang mit dem "Großen Campement", einer prunkvollen aufwändigen Heeresschau, auch genannt das Lustlager von Zeithain (31. Mai bis zum 28. Juni 1730), erwähnt.

"Ich .." (gemeint Joseph Fröhlich) ".. wohnte zusammen mit meinem Dresdner Kollegen Gottfried Schmiedel  in einem kleinen Holzhaus neben dem Hoflager. Auf dem Dach saß eine geschnitzte Eule. Mein Abbild war auf die Tür gemalt."

SCHÄDLICH zitiert dann weiterhin Formulierung aus dem Roman "Hofnarr Fröhlich ..." von WILLNAU (Seiten 150-151 - siehe z.B. Link auf Seite 38 der Monografie): "Ich ritt mit Schmiedel nach Dresden zurück ...."

In diesem Zusammenhang wird auf den Auftrag durch August den Starken zur Schaffung eines Großgemäldes zum Zeithainer Lager an Johann Alexander THIELE verwiesen - siehe RÜCKERT Seite 104.

SCHÄDLICH gibt als Hauptquellen RÜCKERT und WILLNAU sowie meinerseits ausgewertete andere Sekundärquellen an.

Im August 2015 hat der "Baron" "seinen gebührenden Platz in der sächsischen Geschichte eingenommen." In der "Sächsischen Biografie des Institutes für sächsische Geschichte und Volkskunde bei der Technischen Universität Dresden (saebi ISGV) ist eine Kurzfassung der Vita erschienen.

Artikel in der Sächsischen Biografie

Interessant sind die Verlinkungen zu den Datenbanken des deutschen und internationalen Bibliothekwesens.

Auch die Staats- und Universitätsbibliothek bei der TU Dresden (SLUB), die ein Belegexemplar der Monografie auf CD in den Medien-Ausleihbestand eingestellt hat, nahm die Vita des "Baron" in ihre Personen-Wiki auf mit einer Reihe von Links.

Der Inhalt des nur bis 2016 gepflegten "Personen-Wiki der SLUB Dresden" ist allerdings noch über das web-Sicherungsarchiv "web.archive.org = Internet Archive WaybackMachine" zu erreichen.

Die ursprüngliche Verlinkung ist zum Teil leider nicht mehr funktionsfähig, wobei wieder mal erwiesen wurde, dass der Slogan "Das Internet vergisst nichts" recht trügerisch ist.

Hier die Rekonstuktion der interessanten Verweise und Links (26.01.2017)

Biographische Notizen

  • aus Schlesien stammend
  • Übersiedlung nach Dresden
  • 1733-1742 am Hof von Kurfürst August des Starken
  • 1733 für kurze Zeit Postmeister in Bad Lauchstädt
  • Rückkehr nach Dresden an den Hof von Friedrich August II
  • Gegenspieler und Kumpan des Hofnarren Josef Fröhlich


Weblinks


Literatur


Am 25. Mai 2016 ist ein Artikel in die deutsche Wikipedia eingestellt worden
bitte Notiz zum Wikipedia-Artikel vom Mai / Juni 2018 weiter unten stehend beachten!

Dieser Artikel wurde später von anderen Webseiten übernommen:

Hier sind Hinweise auf die CD in Beständen der SLUB und anderen Bibliotheken zu finden
Zur Nebenlinie Hofnarr Fröhlich wurde im Juni 2016 im Hauptstaatsarchiv Dresden entdeckt / gesichtet:

- die "Acta Commissionis" des Amtsgerichtes Dresden mit dem Titel
   "Nachlassregulierung des in Warschau verstorbenen Hofnarrs Joseph Fröhlich"
  Da es sich im ein sehr umfangreiches Archivgut handelt, wurden keine Scans / Auszüge gefertigt.

- das sog. Vermächtnis Fröhlichs in Gedichtform als politische Abrechnung mit dem Kurfürstentum Sachsen– veröffentlicht 1763:
  der „..politische Kehraus..“: öffentlich zugängliches Digitalisat der SLUB Dresden
- in der  handschriftlichen Korrespondenz des Generalfeldmarschall Graf von Flemming mit dem preußischen Hofrat Simonis
  findet sich im Archivmaterial (Blatt 120) ein in französischer Sprache verfertigtes Schreiben mit Bezug zu "Joseph".
  Es wurde nicht gescannt / übersetzt.
Juni 2016
Überlegungen zu den Einkommens- und Besitzverhältnissen.
In den Quellen und gesichteten Archivmaterialien gibt es außer der Bestallung als "Schloßinspector" in den letzten Lebensjahren keinerlei Hinweise. Johann Gottfried erhielt 285 Taler jährlich, d.h. gerechnet unter einem Taler pro Tag (19 Groschen) oder 5 ½ Taler (5 Taler 12 Groschen) pro Woche bzw. knapp 24 Taler (23 Taler 18 Groschen) im Monat. Eine  Kaufkraftabschätzung und Vergleiche zur Besoldung anderer Hofchargen ergibt für seine Funktion in seiner Zeit einen sehr minimalen Standard.

In einer Hofabrechnung für "October 1737" erhielten Jagdpagen 37 Thaler und 20 Groschen, Kammer- und Silberpagen 20 Thaler und 20 Groschen. Ein Stubenheizer 5 Thaler. Die Patre's der königl. Hofkapelle 66 Thaler, der Hof-Prediger BERNARDUS 50 Thaler.
Eine Hofdame in Weimar bezog 300 Taler im Jahr.
Ende der achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts betrug die Durchschnittsmiete für zwei möblierte Zimmer inklusive Kost 100 bis 120 Taler im Jahr.
Man konnte um 1750 in einem bürgerlichen Gasthaus für 1 1/2 Groschen gut und reichlich zu Mittag essen.
Eine "Herrschaftsmahlzeit" in Frankfurt kam zwischen 36-48 Kreuzer - also etwa 1/2 Taler.
Für einen Maßanzug mußte man 20 Taler ausgeben - ein Paar Stiefel 15 Taler.
2 Flaschen Champagner kosteten 1 Taler - ein Liter französischer Landwein zwischen vier und acht Groschen.

Es muss andere Einnahmequellen gegeben haben.
Besitztümer oder Schenkungen wie bei Joseph Fröhlich sind nirgends erwähnt.

Übrigens: ob er auf der "Orttenburg" gearbeitet hat oder ihm die Funktion nur formal entsprechend des höfischen "Stellenplanes" verliehen wurde, ist nicht belegt.

September 2017
Feuilleton in der Internetausgabe der "Frankfurter Allgemeinen" vom 30.08.2017:
In der "Spätsommer Kunstauktion auf Schloß Ahlden" wird u.A. eine Meissner Porzellangruppe von KAENDLER versteigert - es handelt sich möglicherweise um die colorierte Figurengruppe "Fröhlich und Schmiedel mit der Mausefalle" - Katalogtaxwert 38.000 EURO. Eine Zusammenstellung der Information enthält die Links zu den Hintergrundinformationen.

November 2017
Leider wurde wieder einmal eine in der Monografie auf Seite 2 gebundene Webadresse verändert. Der Link für den virtuellen Rundgang im Porzellanmuseum des Dresdner Zwinger lautet jetzt  https://porzellansammlung.skd.museum/ausstellungen/dauerausstellung/
Die Navigation bleibt unverändert - rechts halten zum Ernst-Zimmermann-Saal und dort ebenfalls rechts.

Januar 2018
Im Internet wurde die Darstellung des Riesengemäldes vom Hofmaler Johann Samuel MOCK zum "Lustlager Czerniakow", der Heerschau 1732 in Polen, gefunden. RÜCKERT beschreibt auf Seite 104 die Szene mit SCHMIEDEL und FRÖHLICH - siehe der Bildnachweis ab Seite 12.
Die direkten Links:
- Einzelnes Gesamtbild
- Polnische Webseite mit Zoom-und Panfaktoren sowie Hintergrundinformationen

Informationen zum Hofmaler Johann Samuel MOCK finden sich auf folgenden polnischen Webseiten:
- in der polnischen Wikipedia
- und einer weiteren Seite in deutscher Sprache

Januar 2018
Zu den Sandsteinskulpturen am Amtshaus in Moritzburg bei Dresden / Sachsen - Biografie Seite 6.
Die Originalquelle der Fotografien standen im Internet zur Verfügung vom Fotografen ANDREAS GROßMANN im Google-Bilderdienst   panoramio  mit Karten und georeferenzierten Daten: zu Fröhlich und  zu Schmiedel
Der Dienst wurde leider vielbedauert von der Internetgemeinde am 4. November 2016 eingestellt, jedoch war der Panoramio-Layer in Google Earth noch bis Januar 2018 verfügbar - siehe Artikel in der Wikipedia
Hier ein Ersatzlink der gesicherten Daten.
Im Mai 2018 wurde eine Ergänzung aufgrund persönlicher Spurensuche in Moritzburg vorgenommen: die Originalbüsten stehen seit einigen Jahren für Besucher unzugänglich im sog. Lapidarium des Schlosses und nicht mehr in der Wagenhalle.

Mai bis 5. Juni 2018 - betreffend Artikel in der Wikipedia.
Es wurde im Artikel durch einen sichtungsmächtigen Benutzer eine gravierende Änderung (umfangreiche Löschungen) vorgenommen, die die inhaltliche Konsistenz des Artikels und die Belegführung auflöste. Es wurden alle Erkenntnisse und Belege, die auf sog. "privater Forschung" beruhten, liquidiert, da es sich um im System Wikipedia verpönte sog. "Theoriefindung" handeln soll und Selbstdarstellung des Autors sowie Selbstwerbung unterstellt wird. Im oftmals beleidigenden shitstorm wurden dann durch einen anderen Benutzer Artikelkommentare, Textänderungen und Links / Literaturhinweise eingefügt, die z.T. falsch interpretiert sind, verabsolutieren bzw. nur sekundär zum Sachverhalt beitragen. Ich als Autor distanziere mich bisher von diesen Auffassungen zu einer wissenschaftlich belegten Arbeit und bleibe bei meiner letzten Version vom 19. März 2018, 11:44 Uhr in Wikipedia (ganz nach unten srollen)   bzw. einer anders gesicherten  internen Version (ganz nach unten srollen).

Mai 2018
Es wurde ein 2009 beim Chemnitzer Verlag veröffentlichtes Werk von Prof. Eberhard Görner mit dem Titel: "Der Narr und sein König - der Taschenspieler Josepf Fröhlich in Dresden - ein sächsischer Roman" durchgesehen. Diese Veröffentlichung (mit Quellenangabe) handelt primär vom Hoftaschenspieler Joseph Fröhlich.
In diesem Kontext wird Schmiedel mehrfach als reale Figur Baron Schmiedel in Dialogen mit Fröhlich als Hofnarr und "Collega" dargestellt. Es ergeben sich keine signifikanten neuen Erkenntnisse und historischen Fakten zu Schmiedel. Die romanhafte absolute Darstellung einer Baronin Schmiedel, einer kinderlos gebliebenen Ehe und Ehestreitigkeiten sind evtl. wohl nicht historisch unterlegbar.
Eingescannte Auszüge können hier aufgerufen werden.

8. Juli 2018
Glückwunsch!!
Der Wikipedia-Nutzer, der wie in der Notiz bis zum 5. Juni 2018 angeführt, den Artikel überarbeitete, hat im Digitalisierungsbestand der SLUB Dresden ein eminent wichtiges, bisher bei den Recherchen unbekanntes, sehr zeitnahes (Druck von 1787) Dokument ausgewertet:
Demnach hat "Baron" Schmiedel in seinem Todesjahr 1756 zugunsten von Stipendien für Studenten in der böhmischen Stadt Brüx (ehem. dtsch. Most) 1.000 Gulden in einer Stiftung bereitgestellt. Der jährliche Betrag für einen Stipendiaten solle 40 Gulden (etwa 25 Taler) betragen.

Joseph Anton von Riegger: Studentenstiftungen in Böhmen. Zum Dienste der Menschheit bekannt gemacht. Schönfeld, Wien 1787, S. 125-126.

Anhand der Personendaten sollte es sich zweifelsfrei -bis auf die möglicherweise fehlerhafte Ortsbezeichnung Hartenberg- um den "Baron" handeln. Die "Titel" entsprechen dem Deckblatt des Gedichts über die "Orttenburg zu Budißin."
Damit wird die Frage wieder aktuell, welche Einkünfte, Zuwendungen, Besitztümer ect. der "Baron" gehabt hat. Bisher war einzig die "Besoldung" als "Schloßinspector" mit 285 Talern im Jahr und der Überschuß aus der Gegenrechnung Ausgaben / Verkauf von persönlichem Besitz nach dem Tod von 563 Talern bekannt.
Wenn man vorsichtig nach der damals gültigen Landeswährungen im Besoldungsbereich ansetzt, dass 2/3 Taler = 1 Gulden = 16 Groschen sind, müsste das Stiftungskapital die erkleckliche Summe von fast 700 Talern betragen haben.
Woher kann er diese Summe aufgebracht haben? Die Fragestellung für weitere Recherchen (offen gebliebene Details) wurde ja aus dem ursprünglichen Artikel entfernt (als "nicht relevant" - Wikipedia-Benutzer [Kjallar]). Zu möglichen Kaufkraftabschätzungen wurde vorstehend (Juni 2016) hingewiesen.
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